Kunststoff-Lexikon

A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z

Staudinger, Hermann

* 23. März 1881 in Worms
8. September 1965 in Freiburg d.B.

 

Portrait Hermann StaudingerHermann Staudinger wird am 23. März 1881 in Worms geboren. Sein Vater, Dr. Franz Staudinger, ist Philosoph in Darmstadt und rät ihm, nach der Schule Chemie zu studieren um seine Karriere in Richtung Botanik einzuschlagen. Staudinger beginnt sein Studium 1899, studiert in Darmstadt, München und graduiert 1903 in Halle.

Später, 1907, wird er Assistenzprofessor an der Technischen Hochschule in Karlsruhe, zieht 1912 nach Zürich und lehrt für 14 Jahre an der Eidgenössischen Technischen Hochschule. 1926 wird Staudinger zum Professor an der Universität Freiburg berufen.

1910 verfolgt er für die BASF die Synthese von Isopren und entdeckt, dass die bekannten Theorien über die Struktur von natürlichem Kautschuk irren. Seine kontroverse Hypothese geht von langen Molekülen aus und experimentelle Schwierigkeiten beim Nachweis seiner Theorie, veranlassen ihn, nach einfacheren molekularen Strukturen zu suchen, wie z. B. das Styren.

1922 veröffentlicht Staudinger in der Helvetica Chimica Acta einen Aufsatz und prägt den Begiff der Makromoleküle und führt ihn in die Polymerisation ein. Staudingers Theorien werden von den Anhängern der alten Modelle stark angegriffen.

Auf einer Konferenz in Cambridge trifft Staudinger 1935 seinen amerikanischen Kollegen Wallace H. Carothers , und verfolgt was er über Polymere erforscht hat.

Zum Ende seiner wissenschaftlichen Karriere wandte er sich wieder den biologischen Makromolekülen zu und begründet die Lehre von der molekularen Biologie.

Im Jahr 1953 wird Staudinger für seinen großen Beitrag zum Verständnis der Polymere mit dem Nobelpreis geehrt.

Hermann Staudinger stirbt am 8. September 1965.