Kunststoff-Lexikon

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Scharnier

Scharniere sind Gelenke, die Ebenen untrennbar verbinden. Scharniere können Bauteile verbinden oder wie beim Filmscharnier ein Bauteil in sich beweglich gestalten.

Filmscharniere und Filmgelenke

Filmscharniere oder Filmgelenke sind Bandscharniere und haben keine mechanischen Teile. Sie sind eine flexible, dünnwandige Gelenkrille zwischen zwei zu verbindenden Teilen.

So helfen Filmscharniere bei der Konstruktion von kostenbewussten Lösungen. Montagezeiten werden gesenkt und Einzelteile eingespart.

Besonders sinnvoll sind Filmscharniere und -gelenke bei spritzgegossenen Teilen aus Polypropylen (PP), weil dieser Werkstoff die nötige Weichheit und Dehnbarkeit für ein dauerhafte Funktion hat. Durch die dünne Wandstärke im Filmscharnier entsteht zusätzlich die gewollte Orientierung des Werkstoffes. Das bringt die hohe Biegewechselfestigkeit, die die Filmscharniere so ausdauernd macht. Polyethylen (PE), Ethylen/Vinylacetat (E/VA) oder Polyamide (PA) sind bedingt geeignet.

Filmscharnier

Filmgelenk und Schnapphaken vereinfachen die Montage bei diesem Spritzgussteil. Das Bauteil fertigen wir aus einem mit Glasfasern verstärktem Polypropylen (PP GF20) für Daimler.

Schnappscharnier

Schnappscharniere sind eine weiterentwickelte Bauart von Filmscharnieren mit zwei stabilen Endlagen: geöffnet und geschlossen.

Nach dem Prinzip eines federgespannten Viergelenks werden zusätzlich zur Gelenkrille des Filmscharniers (Drehpunkt 1) mit Hilfe eines Federelements mit 3 Gelenkrillen die zwei Endlagen erreicht.

Schnappscharniere werden meist bei Spritzgussteilen aus Polypropylen (PP) angewendet. Beim Auslegen von Schnappscharnieren ist darauf zu achten, dass das Federelement in den beiden Ruhezuständen nahezu entlastet ist, eine generelle Forderung an Federelemente aus Kunststoff.